>> Kunst kann schon das Leben an sich sein. Die Art und Weise, etwas wahrzunehmen, aufzugreifen, zu gestalten und zu verwandeln in etwas ganz Eigenes ist ein sehr intimer Vorgang. Das Ergebnis dieses Prozesses wird sichtbar für die Außenwelt, aber nicht der eigentliche konkrete Prozess. Somit liegt für mich die Kunst nicht allein im Auge des Betrachters, sondern immer bei dem, der sie ernsthaft und ehrlich ausübt. Was der Betrachter letztlich für sich daraus macht, liegt nicht mehr in der Hand des Künstlers.
Ich mag besonders das konzentrierte Arbeiten an einem Thema. Dabei entstehen über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder ganz unterschiedliche in sich geschlossene Serien, welche einen Prozess der intensiven Auseinandersetzung, sowohl malerisch/grafisch als auch gedanklich und inhaltlich, widerspiegeln.>>
Anke Dilé Wissing zog 1998 nach Quedlinburg und sanierte dort mit ihrer Familie ein altes Fachwerkhaus. Sie betrieb ein offenes Atelier, in welchem sie bildenden und darstellenden Künstlern Raum zur Präsentation von Malerei, Grafik, Musik, Fotografie und Theater bot. Als Mitglied und Vorstand im Kunstverein „Art Quitilinga“ und als freischaffende Malerin und Musikerin gestaltete sie aktiv die Kulturlandschaft und Kunstszene im Harzvorland mit. Auf zahlreichen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland war sie mit ihren Arbeiten in den letzten zwanzig Jahren vertreten. Seit August 2021 lebt sie nun auch in Einbeck und ist Mitglied im „Kunsthaus Einbeck e. V.“.
<< Wissing arbeitet meist seriell und oft am Puls der Zeit mit ihrer Malerei und Grafik, aber keinesfalls belehrend oder politisch konnotiert. Dabei sind sowohl ihre Maltechnik, als auch die Formsprache von hohem Wiedererkennungswert. Egal wie abgewandelt sie technisch arbeitet, es gibt immer eine erkennbare Verbindung zu ihrem Gesamtschaffen über die Jahre hinweg.>> (V. Perisakis)